Fill your cup!
Das Projekt "Fill your cup" beschäftigt sich mit Objekten, Gemälden und in einer partizipativen Form mit dem Begriff Achtsamkeit. Dabei wird die Kaffeetasse zum Symbol für den Menschen.
Eine Objektserie setzt sich mit dem Begriff „Selfcare“ auseinander, unter dem sich in unserer neoliberalen, individualisierten Gesellschaft die Aufforderung zur Selbstoptimierung verbirgt: Be yourself! Never hide! Get your shit together! Don’t crack under pressure! You can have it all! Die Objekte stellen diese Aufforderungen ironisch dar und zeigen, dass Achtsamkeit in den Diensten der Effizienzsteigerung gute Grundsätze ins Gegenteil verkehrt.
Die Gemäldeserie untersucht Beziehungen mit Menschen, denn ein achtsames Leben findet in Beziehung statt. Zwei Tassen stehen für zwei Menschen, die zusammensitzen und so eine Keimzelle der Möglichkeiten bilden, woraus Abzweigungen, Zerstörungen oder Neuanfänge entstehen können. Auf jedem Gemälde gibt es zwei Tassen, ganz, zerbrochen oder angeschlagen, sie kehren zurück zur Erde, aus der sie gemacht sind und finden sich wieder zwischen Blumen, Ästen, Krümeln und Steinchen.
In der Mitte des Ausstellungsraums neben den Objekten und umringt von der Gemäldeserie stehen drei Kaffeehaustische mit jeweils zwei Sesseln. Hier kann man einen Timeslot zum Kaffeetrinken mit einem unbekannten Gegenüber buchen, um Gegenwärtigkeit, Neugier und Offenheit zu üben. Zusätzlich gibt es einen Call an Menschen in der Umgebung, jeweils zwei bereits oft benutzte Kaffeetassen als Leihgabe vorbeizubringen, die paarweise ausgestellt werden.
Somit ist der Kreis geschlossen vom achtsamen Individuum, zu Beziehungen zu einer funktionierenden Gemeinschaft, in der wir leben können.
Die Gemäldeserie und die Objektserie sollen nach Fertigstellung je 10 Objekten umfassen. Das Projekt wurde im August 2024 zur Umsetzung bei periscope eingereicht.
Alle Bilder und Inhalte (sofern nicht anders direkt im Text oder in der Bildbeschreibung angegeben): copyright Johanna Runkel
Johanna Runkel